Samstag, 27. Oktober 2012

Despedida

Despedida, bedeudet Abschied, und der fiel mir alles andere als leicht!

Dies ist aber auch verständlich, wenn man 6 Wochen lang in einer Seifenblase aus Glückseligkeit, toller Gemeinschaft und Begegnungen, Zufriedenheit und der spürbaren Liebe die in der Gastfamilie herrschte, lebt!
Ich habe jede Sekunde genossen und die Zeit kam mir vor wie ein kostbares Geschenk meines großen Papas, in dem ich seine dauerhafte Anwesenheit und Güte so intensiv erleben konnte, wie ich nie gedacht hätte! Ich wünsche jedem Menschen einmal in seinem Leben, diese Erlebnis zu haben und die unendliche Sicherheit und Geborgenheit, die ich hatte, zu spüren!


Gerade schreibe ich aus einem Norwegischen, christlichen Gästehaus in La Paz (Hauptstadt Bolivien),
und mir schweben noch die ganze Zeit die zahlreichen Eindrücke des Abschiedes und der Reise hierher vor Augen:

Nachdem wir uns von der Gemeinde und den Lehrern in der Gastschule verabschiedet hatten, folgte am Abend der schwerste Schritt. Ich musste die Familie zurückzulassen, die ich mitlerweile so liebgwonnen hatte! Unsere Gastmami bereitete dafür nochmal ein großes Abschiedsessen und das Haus war bis zum bersten gefüllt, da die ganzen Tanten, Onkeln, Nichten, Schwäger bis hin zum Urenkelchen, sich versammelt hatten! Diese Menschen waren einfach von herzen aufrichtig und gutmütig! Auch wenn sie nicht so viel haben sind sie ständig um dein Wohlergehen besorgt und sind einfach unendlich großzügig!


Die Verabschiedung der einzelnen Schülern findet immer
mit Abschiedrede, Geschenk und Torte statt!

Zusammen mit meiner Gramatica
Lehrerin Sandra beim Abschied
in der Sprachschule
Torte darf natürlich nicht fehlen

Die ganze Meute ist am letzten Abend versammelt:
Nur das Urenkelchen (2 Monate) schlummert im Auto


Um geplanten 1.30 Uhr, peruanischer Art (sprich 3 Uhr nachts) fuhren wir mit dem Nachtbus nach La Paz, der höchstgelegen Hauptstadt der Welt auf bis zu 4000 Höhenmeter.
Das mit der Höhenangabe ist hier etwas schwer, da die Stadt in einem gigantischen Talkessel liegt und von oben bis unten, über 1000 m Höhenunterschied herrschen! Der Anblick der Stadt ist echt total beeindruckend, und wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, glaubt man kaum, wie aus den steilsten Felshängen eine Stadt entstehen kann.
Denn Unterschied merkt man nicht nur daran wie sich das Klima und die Landschaft in der Stadt verändert, beim Abfahren. Noch viel markanter ist, dass der Kern, im Talkessel, ein wares "Bonsenviertel" ist, im vergleich zu dem gigantischen Armutsgürtel um die Stadt am Berghang!




Titikakasee auf der Busfahrt

Ich beim Grenzübergang,
übrigens auf einer Brücke über einem
Ausläufer des gigantischen Sees

La Paz, der ANFANG des Talkessels
im Hintergrund die Gletscher der Anden

Man denkt immer irgentwann kommt das Ende,
wie man sich doch täuschen kann!


Morgen geht meine Reis von hier weiter nach Riberalta in den Urwalt von Bolivien, und ich bin gespannt, welche völlig neuen Eindrücke sich mir bieten werden!
Doch ich  bin gewiss, Gott geht mit =)



Kleiner Nachtrag (29.Oktober 2012):
Ok, das mit morgen habe ich mir wohl so gedacht....
Leider sieht die Zeitrechnung hier etwas anders aus!
Wieder einmal muss ich ungeduldiger Mensch, dem es eigentlich nie schnell genug gehen kann, mich im Hauptfach diese Jahres namens GEDULD üben!
Der nächste mögliche Flug geht nähmlich erst am Dienstag, was für Jona (meinem Mit-FSJ'ler) und mich 3 Tage ungeplanten Aufenthalt hier in La Paz bedeutet!

Doch ich lerne langsam mich den Gegebenheiten und der vorherschenden Situation anzupassen und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen! Warum über Sachen aufregen, die man ja doch nicht ändern kann!
Viel besser ist es doch,einfach das Beste daraus zu machen!
Und so haben wir beide gestern (eigentlich nur auf der Suche nach einem funktionierenden Bankautomat, was eine echte Herausforderung war), die Stadt erkundet und uns einen echt schönen und gemütlichen Tag gehabt!

Es ist ein echt komisches Gefühl nach dem vollgestopfeten Tagesplan in Arequipa, nun einfach nur 3 Tage keine Termine oder Verplichtungen zu haben und mit meiner Zeit machen zu können was ich will!
Und so chille ich, lese viel (ich habe mir eine spanische Kinderbibel gekauft, was echt super ist!), höre der schönen Musik zu, die Jona irgentwie dem Klavier entlockt ;-) oder staune über die Stadt!
Ich lebe in den Tag hinein ohne Plan und warte was Gott so bereit hält!

Viele Grüsse aus La Paz
Solveig


Dienstag, 23. Oktober 2012

Feliz Cumpleanos


Auch wenn dieser Geburtstag komplet anders war, würde ich ihn zu den schönsten meines Lebens zählen!

Schon am Vorabend wurde ich von meiner allerbesten Gastmami mit dem Zitat:
"Wir besorgen nun ein Geschenk für dich nur für Frauen!!!", entführt.
Als ich mich dann in einem Mani- und Pediküren Laden wiederfand, fühlte ich mich wie auf einem anderen Stern.

Wer mich kennt, der weiss  dass ich auf Nagelpflege und erstrecht auf Nagelkustwerke nicht sonderlich grossen Wert lege.
Und wer sich dazu noch vorstellt, dass ich in denn letzten Wochen, wenn ich nicht gelernt hab, auf 6000-der hochgeklettert, durch den Colca Canyon gestapft, und barfuss einen Tag durch das Flussbett der Juraschlucht maschiert bin, dann kann sich denken, wie mitgenommen meine Hände und Füsse waren. Zumal ich bisher noch nicht einmal mein Necessaire in meinem Koffer gefunden habe!

Die Frau, die die Verantwortung für meine Nägel übertragen bekommen hatte, erlebte wohl den Schock ihres Lebens, als sie meine Hände und erstrecht Füss zu Gesicht bekam!
Doch nach 3 Stunden HARTER Arbeit- meine Füsse fühlen sich nun eine Schuhgrösse kleiner an, soviel Hornhaut wurde abgeschruppt- besitze ich nun die schönsten Hände und Füsse meines Lebens!
Meine Gastmami, nannte es: "Etwas für die Seele" und da es von Herzen kam, freute ich mich riesig!



Auch wenn ich es kaum glauben kann:
Das sind MEINE Nägel

Zuhause wurde ich dann gleich nochmal von einem riesigen Geburtstagskomitee überrascht:

4 Gastschüler und die die 5 Familienmitglieder hatten sich versammelt und trällerten auf Spanisch und Deutsch so ziemlich alles was sich als Geburtstagslied definieren lässt.
Ich war total überwälltigt und wusste zuerst gar nicht, wenn ich als erstes drücken sollte!
Als dann auch noch auf dem Tisch die grösste Geburtstagstorte meines Lebens stand, war der Tag perfekt =)



Ich, die ihr Glück
immer noch nicht fassen kann


Ich mit neuen Nägeln und Torte
Sogar mit  meinem Namen


Wünsch dir was- Hab doch schon ALLES !


Hier ist es Tradition,
dass das Geburtstagskind
in die Torte beissen muss-
Und wie zu erwarten hereingedrückt wird!
Hier beim Überlebenskapf!!!


Tortenanschnitt
Meine Gastmami Nixa neben mir


Klebrig, schockoladig, babsüss,
1000000.000 Kalorien-
ich glaube ich könnte jeden Tag hier Torte essen =)


Lecker.....


Und am nächsten Tag, meinem richtigen Geburtstag, ging es gleich weiter:
Meine Gastmami bereitete extra für mich ein Fisch und Meeresfrüchte Menu <3
Das ganze Wochenende gab es Fisch, Krabben, Muscheln, Scampis, Merresfrüchte- und alles was sonst noch im Meer lebt...
Und wer mich kennt, der weiss wie sehr ich das mag =)



Vorspeise


Hauptgang


Muschas Gracias Nixa!
Yo disfruté esta comida mucho!


Einfach nur glücklich =)

Meine Geschenk,
der anderen Mit- FSJ'ler:
Ein Korb voller Paltas,
Granadilas und Oreos
<3 Vielen Dank nochmal Leute

Sonntag, 21. Oktober 2012

Ausflüge

Colca Canyon
In Südamerika herrscht seit langer Zeit die Diskusion, ob der Colca oder der Huawei Canyon, der tiefste ist!
Mir soll es gleich sein, denn ich fand es einfach nur beeindruckend von kargen 3800 Höhenmeter auf fruchtbare 2100 Meter zu einer Oase abzusteigen und zu sehen wie sich die Landschaft verändert!
Die Dörfer im Canyon liegen völlig abgeschottet: alles Lebensnotwendig muss mit Eseln oder Lamas den steilen Berghäng hinuntegebracht werden.

Es war ein beeindruckendes Wochenende mit vielen tolllen Impressionen und Erlebnissen!




Der zweitgrösste Vogel der Weld-
der Andenalpatros

Einfach beeindruckend!


Die Oase- das Ziel der ersten Etappe


Am nächsten Tag began
es um 5 Uhr morgens

der Aufstieg
Im Tal war die Landschaft total grün
im Vergleich zu den kargen Gipfeln


OASE- bald sind wir da!
Erfrischendes Wasser, ich komme
Unser Quartier für die erst Nacht
- in kleinen Basthütchen bei Kerzenlicht =)


Das "Anden Lastkraft Fortbewegungsmittel"
Der Esel


Unsere Schuhe nach zwei Tagen Canyon


Gäschen im Bergdorf


Alpaka Nationalpark- einfach knuffig =)


 




   
Chachani 

oder auch: Das ist ja wohl der Gipfel!
Der Berg rief, jeden morgen wenn ich auf dem Hausdach sass, sah ich zum schneebedeckten Gipfel und sagte mir, da will ich auch mal oben gewesen sein!
Auch wenn es einfach Hammer Kräfte zährend und anstrengend war, da man auf 6000 Metern viel weniger Sauerstoff hat!
Es hat sich absolut gelohnt, auch wenn bei minus 8° Grad sogar das Trinkwasser einfrohr und die Zähne klappert- der Moment als die Sonne aufging war einfach überwältigend. Wir starteten nächmlich vom Basiscamp, wo wir eine Nacht blieben,um 2 Uhr in der frühe mit dem eigentlichen Aufstieg!

Das Gefühl als ich als eine der wenigen auf dem Gipfel war, lässt sich kaum in Worte schaffen!
Aufstieg zum Basiscamp- voll beladen


Unser Fahrzeuge für den ersten Teil der Strecke-
bei der Rückfahrt ist die Achse gebrochen-
was bei diesem Weg eigentlich
verhältnismässig wenig war =)
Hallo =)
Beim Abendessn- über 5000 Metern schmeckt
ALLES oder NICHTS-
je nach Höhentauglichkeit
Und bitte nicht auf mich sitzten!
Ich hartze und klebe mehr
als jeder Kaugummi
(Erfahrungsbericht XD )

Basiscamp
Ich mit meiner lebnsrettenden Begleiterin:
der Thermosflasch

Sonnenaufgang <3
Das ist ja wohl der GIPFEL ;-)





Jura Canyon

Manch Menschen haben eine List mit Dingen, die sie auf jeden Fall noch manchen wollen in ihrem Leben. Ich gehöre zu diesen Menschen !
Und diese Woche konnte ich en einen meiner Punkte einen Haken machen:Einmal unter einem Wasserfall stehen - ERLEDIGT

Es war ein toller Ausflug, bei dem man über Stock und Stein, immer weiter in die Schlucht hereinlief, es wurde immer enger, bis wir irgentwann durch ein Felsloch klettern mussten, was mit Rucksack auf dem Rücken gar nich so einfach war!
Von da aus ging es dann nur noch barfuss im Flussbett weiter, einen anderen Weg gab es nicht-
am Ende erwahrteten uns mehrere Wasserfälle!

Nur die wenigsten (ich darunter) liefen bis zum dritten, dem grössten Wasserfall, doch der Anspurn endlich das Erlebnis zu haben wie das Wasser von einer enormen Höhe auf einem herunterprasselt, spurte mich an immer weiter dem Flusslauf zu folgen!Und es hat sich gelohnt
Und immer weiter, noch ist der Weg gut

Gracias Dios por cuidar todos mis pasos! 
erster Wasserfall


Das Abenteuer beginnt

der Weg wird schmaller

über Stock und Stein,
im Team klappt es besser!


Ich vom Wasserfall
Sind zwar nicht meine Beine
(die sahen aber ähnlich aus)

aber damit ihr euch vorstellen könnt,
wozu Sandmücken alles in der Lage sind!




Blick in die Landschaft
Dicker Haken auf die Liste =)
Einfach nur traumhaft


Blick aus der Schlucht




 













Natürlich habe ich in 6 Wochen auch noch andere Dinge hier in Peru gemacht, alls durch Mutter Natur zu stapfen, aber diese 3 Ausflüge waren es einfach wert, einen besonderen Eintrag mit Bildern in meinem Block zu bekommen!!!!